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Beruf im Blick: PFLEGEFACHKRAFT
„Die Pflege ist ein anspruchsvoller und lich für einen fachlich anspruchsvollen Be- die Beschäftigten im Pflegebereich geht es
komplexer Beruf. Unsere Pflegekräfte ver- ruf mit Zukunft. 98 Prozent sind gar der beim Thema Corona um Schlagworte wie
fügen über ein hohes Maß an fachlicher Meinung, dass Pflegende mehr Anerken- „Angst, Zusammenhalt, Tod und Trauer“
Kompetenz und Professionalität. Gleich- nung für ihre Arbeit verdient haben. – oder kurzgesagt, um den Kampf gegen
zeitig braucht es viel Empathie, um Pati- Doch die Realität im Alltag – gerade in Co- einen unsichtbaren Feind, um Engagement
enten und Pflegebedürftige ihren Bedürf- rona-Zeiten – zeichnet meist ein anderes jenseits festgelegter Dienstpläne und um
nissen entsprechend zu versorgen“, unter- Bild: Fachkräftemangel, Überlastung und Würde am Lebensende. Dabei ist es den
streicht nicht zuletzt Karl-Josef Laumann, fehlende Anerkennung! Die Gesundheits- Pflegekräften meist gar nicht wichtig, zu
ehemals Patientenbeauftragter und Pfle- branche stand bereits vor dem Ausbruch „Helden des Alltags“ ernannt zu werden
gebevollmächtigter der Bundesregierung von Corona vor großen Herausforderun- oder Beifall vom Balkon gespendet zu be- Arbeiten im Gesundheitswesen
und heute Gesundheitsminister NRW, die gen. Die jüngste Corona-Krise führte die kommen. Einer aktuellen Umfrage unter
gesellschaftliche Bedeutung des Pflegebe- immense Bedeutung von Pflegefachkräf- Beschäftigten im Pflegebereich zufolge,
rufes und des „Tag der Pflege“. ten und Ärzten für eine gesunde und funk- stehen für die Pflegerinnen andere Aspek-
Die große Mehrheit der Bevölkerung (95 tionierende Gesellschaft allerdings tagtäg- te im Vordergrund: „Der Mensch soll im
Prozent) hält den Pflegeberuf grundsätz- lich immer wieder aufs Neue vor Augen. Für Mittelpunkt stehen“.
Auf einen Blick: Pflegefachleute be-
treuen und versorgen Menschen in
allen Versorgungsbereichen der Pfle-
ge (Kranken-, Kinderkranken- und
Altenpflege). Außerdem führen sie
ärztliche Anordnungen durch, assis-
tieren bei ärztlichen Maßnahmen,
dokumentieren Patientendaten und
wirken bei der Qualitätssicherung
mit.
Job-Optionen: Zum Einsatz kom-
men Pflegefachkräfte unter anderem
in Krankenhäusern, Facharztpraxen
oder Gesundheitszentren sowie in
Altenwohn- und -pflegeheimen, bei
ambulanten Pflegediensten – oftmals
ergänzend auch in Einrichtungen der
Kurzzeitpflege, in Hospizen oder in
Wohnheimen für Menschen mit Be-
hinderung.
Die Ausbildung: Pflegefach-
mann/-frau ist eine bundesweit ein-
heitlich geregelte Ausbildung an
Berufsfachschulen für Pflege sowie
an Krankenhäusern und Pflegeein-
richtungen. Sie dauert 3 Jahre und
führt zu einer staatlichen Abschluss-
prüfung.
Verdienstmöglichkeiten: Pflegehel-
fer beginnen in der Regel mit einem
Gehalt zwischen 1.700 und 2.600
Euro. Pflegefachkräfte mit Berufsaus-
bildung liegen in der Regel bei 2.150
bis 3.100 Euro, Pflegefachkräfte mit
Bachelorstudium verdienen bis zu
4.900 Euro und Masterabsolventen
bis zu 5.900 Euro.
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